Was war vor zwanzig Jahren? SYNNECTA gegründet! Seitdem ist viel Wasser den Rhein hinuntergeflossen. Und so hat sich SYNNECTA auch verändert. Konzepte kamen und gingen oder verwandelten sich, entwickelten sich. Neue Menschen kamen zu uns, andere gingen. Aber es blieb etwas gleich – das was unsere Gründungsidee ausmachte.

Es ging uns nicht um eine weitere Beratungsfirma. Die Energie zur Gründung kam aus dem Willen, Organisationen zu einem Ort zu machen, in dem Menschen nicht nur engagiert arbeiten wollen, sondern in dem Wissen arbeiten, etwas Sinnvolles für die eigene Organisation und für die Gesellschaft beitragen zu können. Zu diesem Willen passte keine gängige Organisationsform. Unsere Organisation musste der Idee entsprechen. Und so lässt sich SYNNECTA besser als eine Bewegung beschreiben. Hier kommen Menschen zusammen, die in der SYNNECTA Gemeinschaft etwas zur Veränderung von Organisationen beitragen wollen, Menschen, die ihre Freiheit schätzen und SYNNECTA zu der Gemeinschaft machen, in der sie arbeiten wollen.

Eine Bewegung zu sein und zu bleiben ist keine leichte Aufgabe. Eine Bewegung braucht emotionale Momente, braucht Verbundenheit und immer wieder neu die Frage, sind wir auf dem richtigen Weg? So ist SYNNECTA eine sehr flache Organisation, eine strukturschwache Organisation, die gerade dadurch viel Raum zur Entfaltung individuelle Stärken schafft. Das hat auch Nachteile. Denn es stellt sich für jeden immer wieder die Frage, ist es noch mein Ort. Was muss jetzt geschehen. Nehme ich mir meine Verantwortung? Nutze ich die schwache Struktur, um etwas zu verwirklichen, was mir am Herzen liegt, wie gewinne ich andere für meine Idee? Das gibt jedem viel Freiraum und zugleich ein sehr hohes Maß an Verantwortung: für sich selbst und für die Anderen.

Nur so, in der Balance zwischen Freiheit und Verantwortung, können wir unsere Energie erhalten, und sind so eine Wahlgemeinschaft. Bewegungen, wenn sie denn nachhaltig sein und genug Bindungskraft aufweisen sollen, brauchen immer wieder den Mut, sich neu zu erfinden, ohne dabei den Kern des Engagements zu verlieren: Organisationen dabei zu unterstützen eine Kultur zu entwickeln, die für die Menschen einen Ort der Gemeinschaft und der individuellen Entwicklung schaffen. Wenn man sich als Bewegung organisiert, dann bleibt man auch in Bewegung und so sind die zwanzig Jahre wundervoll bewegte Jahre.

Rüdiger Müngersdorff
Titelbild: Brian Yurasits on Unsplash