4. Juli 2019
Die Transformation ist in den meisten Unternehmen zum Normalzustand geworden. Die Anforderungen der Märkte, neuer Technologien oder auch des demografischen Wandels erfordern kontinuierlichen Wandel. Im Grunde ist HR dafür der natürliche Ansprechpartner – denn es geht dabei immer um den Menschen. Und wenn Wandel scheitert, dann nahezu immer an den Befürchtungen und Vorbehalten der Menschen – nicht an mangelnden Plänen, Technik oder klugen Gedanken.
HR hat viele Aufgaben – und im Konzept des HR Business Partners (nach Dave Ulrich) sind diese Aufgaben zumindest in der Theorie bereits angelegt. Vom administrativen Experten über die Personalentwicklerin bis hin zum strategischen Partner und Change Agent (vgl. Grafik).
Quelle: Dave Ulrich Business Partner Modell (eigene Darstellung)
Das Problem: Die Personalabteilung wird nur in den wenigsten Unternehmen als kompetenter Partner für strategische Veränderungsprozesse wahrgenommen. Es überwiegt die Sichtweise, dass HR vor allem für die administrativen Belange wie Krankschreibungen, Urlaubsverwaltung und Rekrutierungen verantwortlich ist.
Doch HR kann mehr! HR kann zum kompetenten Transformation Partner der Geschäftsführung werden und einen erkennbaren Wertbeitrag im Wandel leisten.
HR in der Rolle des strategischen Transformation Partners
Damit HR – z.B. in der Rolle des Business Partners – die Führung auf Augenhöhe beraten kann, benötigt der Transformation Partner ein gewisses Standing gegenüber der Geschäftsleitung. Dieses Standing muss sie oder er sich häufig erst erarbeiten. Um auf Augenhöhe mit der Geschäftsleitung kommunizieren zu können, sollte der Transformation Partner eine Reihe von Kompetenzen mitbringen. Doch wie erreiche ich diese herausragende Position?
Die Herausforderungen für HR sind vielfältig:
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- Wie kann ich mir ein strategisches und systemisches Verständnis für Prozesse aneignen – und dies auch kommunizieren?
- Wie spreche ich die Sprache des Managements?
- Mit welchen Modellen kann ich strategisch argumentieren?
- Wie kann ich die auftretenden Emotionen und Konflikten im Change managen?
- Wie kann ich die Kultur des Unternehmens »lesen«?
- Wie schaffe ich es, über die grundlegenden Verläufe von Veränderungsarchitekturen im Bilde zu sein?
- Wie werde ich zum natürlichen Ansprechpartner und »Wissens-Broker« für alle den Change betreffenden Prozesse?
- Wie kann ich mich innerhalb von Management-Meetings als Transformation Partner positionieren, um einen erkennbaren Wertbeitrag für die Transformation des Unternehmens leisten zu können?
Im Rahmen der bereits mit zahlreichen Teilnehmenden erfolgreich durchgeführten SYNNECTA-Ausbildung »Transformation Partner« beantworten wir diese Fragen. Durch unseren engen Kontakt mit größeren mittelständischen Kunden und Großunternehmen wissen wir, wo in den HR-Abteilungen der Schuh drückt – und wie HR als Transformation Partner einen echten Mehrwert in Veränderungsprozessen leisten kann.
Auf unserer Veranstaltung SYNNECTA-Tischrunde Transformation Partner am 15. Oktober 2019 in Köln diskutieren wir mit Ihnen Lösungen, wie Sie als interner HR-Profi in Ihrem Unternehmen den Wandel aktiv mitgestalten können.
Daniel Goetz
12. September 2017
»Noch keine Antwort«
Denken wir uns eine Menschengruppe. Alle sind unterschiedlich, nicht gleich, und sie haben eine Gemeinsamkeit, sie arbeiten zusammen. Man arbeite jetzt agil und mit Diversity, das wurde gesagt. Alle haben genickt. Ausgebildet sind sie alle gleich, kennen die Regeln und Ziele. Aber die Zusammenarbeit gelingt nicht. Sie kaufen neue Methoden, von Experten. Seid doch mal anders. Schneller, agiler. Bloß keiner versteht, was zu tun ist. Alle machen, was sie kennen. Bis jemand eine Frage stellt und gut zuhört. Das ist neu und anders. Es wurde nach dem Sinn gefragt. Und das hat sie inspiriert. Sie merken, Mindsets kann man nicht kaufen. Agilität und Vielfalt auch nicht. Sie sagen sich, wir stellen erst einmal Fragen und hören gut zu. Das ist eigentlich nicht neu, hat sich aber noch nicht flächendeckend etabliert.
Hanna Göhler
Bild: freepik.com
24. Juli 2017
Im Rahmen unserer Reihe »SYNNECTA Tischrunde« für HR-Entscheider und Führungskräfte möchten wir Sie herzlichst zum folgenden Thema einladen:
Komplexität? Agilität!
HR im Aufbau einer agilen Unternehmenskultur
Mit bewährten Methoden wie Design Thinking, SCRUM oder Kanban werden agile Arbeitsweisen ins Unternehmen eingeführt. Jedoch wird dabei häufig das volle Potenzial der Methoden nicht ausgeschöpft. Einer der Gründe liegt darin, dass der erfolgskritische Faktor – ein agiles Mindset – als schon gegeben vorausgesetzt wird.
In dieser HR-Tischrunde stellen wir das agile Mindset ganzheitlich in den Fokus und fragen, wie sich dieses initialisieren und entwickeln lässt.
- Wo macht Agilität überhaupt Sinn – und wo auch nicht?
- Wie sieht eine Umgebung aus, in der Menschen in agiles Handeln kommen können?
- Wie werden im agilen Kontext Entscheidungen getroffen?
- Wie begegnen wir dabei entstehenden Konflikten?
- Und schließlich: Wie können Führungskräfte das Spannungsfeld zwischen effizienter Standardisierung und hierarchieverändernder Agilität produktiv gestalten?
Auf diese Fragen möchten wir mit Ihnen gemeinsam im Dialog zwischen Philosophie, Kampfkunst und Unternehmertum Antworten finden. Dabei werden wir das Thema selbst agil angehen und sogar körperlich erfahren.
Moderation: Maria Wagner, Dr. Jörg Müngersdorff, Dr. Johannes Ries (Ethnologe), Prof. Dr. Thomas Christaller (Aikidomeister)
Wann: am 12. Oktober 2017, von 10:00 – 17:00 Uhr
Wo: Zentrum für Bewegung und Lebenskunst, Kessenicher Straße 217, 53129 Bonn
Kosten: 250 EUR zzgl. MwSt., ohne Unterkunft.
Informationen & Anmeldung & Unterkunft: Wenden Sie sich hierfür bitte bis zum 18. September 2017 an unser Office Team in Köln:
25. April 2017
Wer ist für die Gesundheit der MitarbeiterInnen verantwortlich? Wie wirken sich flexible Arbeitswelten auf unsere Gesundheit aus? Wie entwickeln Unternehmen eine gesundheitsbewusste Kultur?
Um Fragen wie diese zu diskutieren, trafen sich am 30. März 2017 HR-Vertreter verschiedenster Organisationen und Branchen, Unternehmer und Gesundheitsexperten zur SYNNECTA Tischrunde. Der Ort war ideal: Das Yoga-Zentrum Tajet Garden in Köln bot eine optimale Atmosphäre, gesunde Kost und auch das schöne Wetter trugen zur positiven Stimmung bei.
Gefahr der Selbstausbeutung
In Zeiten zunehmender Digitalisierung, Flexibilisierung und Agilität nimmt der direkte Einfluss der Führungskräfte ab. Die Anforderungen an das Selbstmanagement und die Selbstführung der Mitarbeiter steigen. Abnehmende Kontrolle durch die Führungskräfte führt meist nicht (wie oft befürchtet) dazu, dass Mitarbeiter weniger arbeiten. Das Gegenteil ist der Fall. Flexible Arbeitsorte und Arbeitszeiten scheinen Mitarbeitende dazu zu motivieren, noch mehr zu arbeiten und die eigenen Grenzen (der Belastbarkeit) zu missachten. Folge davon: steigende Fallzahlen psychischer Erkrankungen und Erschöpfungssyndrome.
Neue Kompetenzen notwendig
Mitarbeitende in agilen Strukturen benötigen neue Kompetenzen, um sich selbst gesundheitsbewusst führen zu können. Um Verantwortung übernehmen zu können, brauchen die Mitarbeitenden Wissen über Gesundheit und Zusammenhänge zwischen Körper, Geist und Seele. In grenzenlosen Arbeitswelten müssen sich Mitarbeiter selbst Grenzen setzen. Dies bedeutet auch, sich von krankmachenden Anforderungen abzugrenzen. Der konstruktive Umgang mit Unklarheit, Widersprüchen, kritischen Drucksituationen und Stress wird dabei bedeutsamer. »Resilienz« wird also zu einer Schlüsselkompetenz in der VUCA-Welt.
Diese neue Gesundheitskompetenz gilt es nun gemeinsam zu entwickeln: Die Unternehmen müssen organisationale Rahmenbedingungen herstellen, die neben Flexibilität und Agilität auch für Gesundheitsorientierung geeignet sind. Mitarbeiter können mit ihrem Input und ihrem Feedback diesen kulturellen Aspekt mit gestalten.
Rolle der Unternehmen bedeutsam
Unternehmen können Mitarbeiter dazu befähigen, sich gesund zu verhalten. Dies kann mittels Wissens- und Informationsvermittlung auf unterschiedliche Weise geschehen, z.B. über Trainings und Vorträge, aber auch auf digitalen Kanälen (blended learning wird hierbei immer bedeutsamer). Auch wenn die direkte Führung eine weniger aktive Rolle einnimmt, können Fürungskräfte ihre Mitarbeiter dazu motivieren, sich gesundheitsgerecht zu verhalten und die gelernten neuen Verhaltensweisen im Arbeitsalltag umzusetzen.
Die Unternehmenskultur muss »gesundes Leben« nicht nur gestatten, sondern fördern. Gerade in Teams, die gemeinsam neue Verhaltensweisen in ihren Arbeitsalltag integrieren, werden aktuell dazu positive Erfahrungen gesammelt. So wurden in Kundenbetreuungs-Teams einer Versicherung und eines Energieversorgers gemeinsam Teamrituale beschlossen und eingeführt. In beiden Fällen führte dies zu einem Rückgang der AU-Tage und zu einer Verbesserung des Arbeitsklimas.
Bernd Burkhardt-Patzina
15. Februar 2017
Grundlegender Wandel
Mit der Digitalisierung und damit verbundenen Flexibilisierung der Arbeitsformen lösen sich klassische betriebliche Strukturen auf. Neue Möglichkeiten entstehen, selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu arbeiten. Diesen positiven Entwicklungen stehen jedoch widersprüchliche Anforderungen gegenüber. Immer weniger und immer ältere Fachkräfte müssen den steigenden Zeit- und Leistungsdruck bewältigen. Psychische Erkrankungen mit langen Fehlzeiten und vorzeitigem Ausscheiden aus dem Berufsleben nehmen rasant zu. Entsprechend steigen auch die Kosten für Arbeitsunfähigkeitstage bzw. die Krankheitskosten für Unternehmen und Gesellschaft.
Führung und Kultur beeinflussen die Gesundheit der Mitarbeitenden
Wir zeigen mit aktuellen wissenschaftlichen Studien, dass Führung und kulturelle Faktoren wichtige Ressourcen für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter bieten. Gelungene Sinnstiftung, wertschätzende soziale Beziehungen, soziale Unterstützung, Partizipation und eine konstruktive Fehlerkultur schützen vor den Gefahren der verdichteten Arbeitswelt. Doch mit der Flexibilisierung verändert sich der Einfluss von Führung auf die Gesundheit der Beschäftigten. Die Anforderungen an die Selbstorganisation steigen und die unterstützenden Strukturen nehmen ab.
Wettbewerbsfaktoren: Gesundheit und Resilienz
Für uns sind Gesundheit und Resilienz vernetzte Prozesse und nicht trennbar von Führung und Arbeitsorganisation. Sie hängen eng mit Themen wie Arbeitgeberattraktivität, Recruiting und Mitarbeiterbindung zusammen. Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, in den Zeiten des Umbruchs ein kohärentes Bild zu vermitteln und Sinn zu stiften. Mehr Flexibilisierung erfordert im besonderen Maße Übersetzungsleistungen zwischen den beteiligten Stakeholdern. Denn Gesundheit ist ein vielschichtiger Begriff, der neben Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auch Wohlbefinden, work-life-balance und Mitarbeiterzufriedenheit umfasst.
Betriebliches Gesundheitsmanagement in Partizipation
Erfolgreiches Gesundheitsmanagement erfordert heute mehr denn je einen partizipativen und auf Dialog basierenden Managementansatz. Das Gesundheitsmanagement sollte auf Ganzheitlichkeit und Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Welche Formen, Methoden und Ansätze für BGM sinnvoll und wirksam sein können, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.
SYNNECTA Tischrunde bietet Austauschforum zu »Resilienz und Gesundheit«
Am 30.03.2017 möchten wir mit Ihnen in Köln diskutieren, wie Sie Ihr Human Resources- und Gesundheitsmanagement in der flexibilisierten Arbeitswelt gestalten. Welche Anforderungen sind bei Ihnen am dringlichsten? Welche individuellen und unternehmerischen Ressourcen nützen Ihnen? Wie gestalten Sie das Gesundheitsmanagement passend zu Ihren Bedürfnissen? Wie ergänzen sich die Kompetenzen von Personen in einem Unternehmen sinnvoll im Umgang mit Stress? Warum nehmen Führungskräfte häufig ihren Krankenstand mit? An welchen Anzeichen können Führungskräfte Überlastungen erkennen? Was können wir Ihnen als Berater bieten?
Unsere SYNNECTA Tischrunde bringt Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Unternehmen und Branchen für einen konstruktiven Austausch zusammen. Gemeinsam werden Erfahrungen und Ideen beleuchtet und neue Ansätze für ein erfolgreiches BGM erörtert. Wir freuen uns auf einen anregenden Dialog und praktische Übungen. Für diese Tischrunde haben wir einen besonderen Ort ausgewählt: Der »Tajet Garden« ist ein Seminarzentrum für Körper und Energiearbeit und wird das Interesse an gesunder Lebensweise wecken.
Mehr Informationen zur Bedeutung von Führung und Kultur für die Gesundheit und Resilienz im Unternehmen finden Sie in Markus Wiencke et al. (Hg, 2016), Healthy at Work. Interdisciplinary Perspectives, Springer International, Switzerland.
Bernd Burkhardt-Patzina, Diplom-Psychologe
Dr. Markus Wiencke, Diplom-Psychologe & Ethnologe M.A.