29. Januar 2025

Neues möglich machen – manche Aussicht ist trüb, und bleibt alles wie es ist, wird es auch trüb bleiben. Wir erleben derzeit viel gebremsten Aufbruch. Unsicherheit, Unklarheit und Unvorhersehbarkeit sind weit verbreitet und damit die Furcht vor dem, was kommen könnte. Zugleich sehen und erleben wir so viel Potenzial, so viele Möglichkeiten und so viel Willen, nach vorne zu gehen.
Neues möglich machen ist unser ältester und unser beständigster Claim. Es gelingt immer wieder, Zuversicht und Energie mit Menschen, Gruppen und Organisationen aufzurufen. Und dies tun wir nicht nur für unsere Kunden, sondern auch für uns selbst.
Wir haben mit Beginn dieses Jahres in neue Räume der Begegnung, der Kontakte und Freundschaften investiert. In einem neuen Office-Konzept schaffen wir uns eine lebendige und anregende Umgebung, die es uns möglich macht, Mut, Zuversicht und Energie auch unseren Kunden zu geben. Es ist nicht nur eine neue Adresse, sondern die Schaffung einer Infrastruktur, die jede Form von Kooperation und gemeinsamer Anstrengung ermöglicht.
Wir freuen uns, Euch, Sie in unseren neuen Räumen begrüßen zu dürfen.
25. Juni 2024

Menschen im Mittelpunkt! SYNNECTA unterstützt Individuen, Gruppen, Teams und ganze Organisationen an entscheidenden Entwicklungsgrenzen. Mit unseren Standorten in Europa, Asien und Amerika tun wir dies in komplexen, multikulturellen Zusammenhängen.
Unsere Wirkungsfelder: fokussierte Organisations- und Kulturentwicklung, Transformation für global aufgestellte Unternehmen, den Mittelstand mit seinen eigenen Herausforderungen und Kultureinrichtungen. Hinzugekommen ist das weite Themenfeld der Diversität in all ihren Schattierungen.
Unsere Haltung: Wir orientieren uns an humanistischen Werten und haben Respekt vor dem, was geworden ist. Nur so kann Neues entstehen. Wir haben ein tiefes Verständnis systemischer Zusammenhänge und der Möglichkeiten, komplexe Situationen gezielt zu beeinflussen. Und in all den Jahren haben wir das Methodenspektrum konsequent weiterentwickelt und stets um Innovationen bereichert.
Was uns ausmacht: Wir berühren Menschen, inspirieren sie und ermutigen sie, komplexe Systeme wirksam zu beeinflussen und Kultur zielorientiert zu entwickeln. Dabei ist unsere Kompetenz in gruppendynamischen Settings ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Unsere Teams berücksichtigen in all unseren Projekten sowohl die psychodynamische als auch die soziodynamische Perspektive. Das prägt unsere Arbeit. Und dies seit 25 Jahren!
Und wir starten kraftvoll hinein in den spannenden Zeitraum bis zum halben Jahrhundert, und unsere Claims werden uns weiterhin leiten: Wir können Menschen! – Bewährtes wirksam – Neues möglich machen!
25. Juni 2024

Diversität öffnet ein weites Themenspektrum. Es ist nun verstanden, dass wir die Fähigkeit zur Integration unterschiedlichster Lebensherkünfte und Lebenskonzepte brauchen, wenn wir weiterhin erfolgreich sein wollen. Sowohl Innovationskraft, wie auch die Anpassung an sich beschleunigt verändernde Märkte, fordert diverse Teams. Wir haben diese Themenfelder in unserer eigenen globalen Organisation und unseren vielfältig aufgestellten Teams selbst durchlebt.
Unser Kernteam Diversität ist in sich selbst intersektional aufgestellt: Katja Schröder, Anbid Zaman, Vicky Quian, Anoma Paksutti und Rüdiger Müngersdorff. Sprechen sie uns an für eine nicht nur an Theorien ausgerichtete Begleitung im Themenfeld Diversity.
4. Februar 2022

Es wird viel von Empathie als einer Führungseigenschaft gesprochen. Empathie wird so vor allem im Verständigungsprozess zwischen Menschen verortet. Empathie hat jedoch eine weitere wesentliche Dimension, die sie auch ins Zentrum von Strategieentwicklung stellt.
Wir stehen inzwischen vermehrt und beschleunigend nichtlinearen Dynamiken gegenüber – sei es in den Märkten, in der globalen politischen Lage, in den Bedürfnissen der für uns relevanten Kundengruppen, den gesellschaftlichen Entwicklungen, um nur einige zu nennen. Unsere kognitiv analytischen Instrumente zur Beschreibung dieser Realität und ihrer zukünftigen (auch nahen zukünftigen) Entwicklung reichen zur Vorhersage und Handlungsorientierung in diesen dynamischen, zu disruptiven Ereignissen neigenden nichtlinearen Systemen nicht mehr aus. Der hohe Vernetzungsgrad mit sich aufschaukelnden, kreisenden Dynamiken innerhalb unserer Kommunikationsströme setzt dominant rationalorientierter Strategiearbeit Grenzen.
Als notwendige Ergänzung bedarf es daher der Empathiefähigkeit nicht nur einzelner Individuen, sondern von sozialen Systemen, seien es Unternehmen, Verwaltungen, NGO’s, religiösen Organisationen, generell aller sozialen Systeme. Empathie ist hier die Fähigkeit, Resonanzmuster unserer direkten und indirekten Umwelt zu erfühlen. Kurz: Wir brauchen die Empathiefähigkeit eines Kollektivs. Neben der offenen und von Werturteilen reduzierten internen Kommunikation kann die empathische Resonanzfähigkeit gegenüber einer dynamischen Umwelt nur gelingen, wenn das Kollektiv divers ist – und das möglichst alle Kriterien der Diversity-Perspektive umfassend.
Synnectas Arbeit mit Gruppen zielte schon immer auf die Entwicklung kollektiver Empathiefähigkeit und ist in den letzten Jahren um die offene Erlebbarkeit von immer gegebener Diversität noch einmal verstärkt worden. Jedoch setzt die noch große Homogenität von Führungsgruppen der Resonanzfähigkeit gegenüber nichtlinearen Dynamiken eine Grenze und verengt so auch die Strategiearbeit.
Rüdiger Müngersdorff
9. November 2021

Tiefe Muster – die zweifache Rechtfertigung
Das Abendland hat in seiner langen Geschichte immer wieder eine Forderung an das Leben gestellt: Dein Leben muss einen Sinn haben, es muss auf etwas bezogen sein, dass über das Maß des Lebens hinausgeht. Bei Viktor Frankl kann das etwas sehr Individuelles sein, oft aber geht es um Großes, das einzelne Leben Überspannendes. Manchmal, wie in manchen nationalen Bewegungen kann es bis zur Selbstopferung gehen. Schon in den frühen Fragen an Kinder: »Was willst du denn einmal werden?« schwingt die Sinnforderung mit. Sei nützlich! Gib deinem Leben eine Aufgabe, einen Sinn. Das wiederholt sich im späteren Leben. Die Botschaft bleibt gleich: Wofür tust Du das? Was ist deine Aufgabe? Was ist dein Sinn? Das Leben selbst ist nicht genug, es muss sich auf etwas anderes, etwas Höheres beziehen.
Mit den gerade reüssierenden Purpose-Konzepten ist die Forderung nun auch in der Mitte der Unternehmen angekommen. Es verstärkt noch einmal die Forderung: Verschreibe Dich einer Aufgabe, einem Sinn! Wähle den Arbeitgebenden, der sich selbst einer höheren Aufgabe verschrieben hat. Sei Teil einer Sinngemeinschaft. So lautet dann die dahinterliegende Botschaft: Ein gelingendes, ein erfülltes Leben ist nur möglich, wenn es von Sinn getragen ist. Und in einer Sinngemeinschaft bist du dann auch motiviert, engagiert. Das klingt gut.
Es gibt allerdings eine Schattenseite, die dann oft zur Enttäuschung, Ermüdung, Angestrengtheit, ja zu einem Gefühl des Scheiterns führt. Die Forderung, du musst deinem Leben einen Sinn geben, wird im Laufe des Lebens zu einem inneren Forderungssatz – einem Muss. Er bedeutet zugleich: Du musst Dich rechtfertigen.
Rechtfertige Dich, das ist einer der tiefsten individuell wie kollektiv geteilten Glaubenssätze. Dieser Glaubenssatz ruft zugleich eine Instanz auf, ein Gericht, vor dem man sich rechtfertigen muss. Im Individuellen sind es oft die Eltern, im Überspannenden wird es zunehmend unklar, wer denn dieses Gericht ist.
Was müssen wir eigentlich rechtfertigen? Zunächst müssen wir den Sinn, die Aufgabe, die wir unserem Leben gegeben haben oder die uns mitgegeben wurden rechtfertigen. Ist mein Sinn gegenüber einem außer mir liegenden Maßstab ein guter, ein wertvoller Sinn. Eine Frage an uns, die wir heute auch an die Unternehmen stellen – dient das Unternehmen einem guten Zweck, ist es von einem Purpose getragen, der über seinen engeren Zweck, wirtschaftlich erfolgreich zu sein, hinausweist? Das ist die erste Stufe der Rechtfertigung. Mit ihr ist dann eine zweite Rechtfertigung gegeben: Erfülle ich, erfüllen wir diesen Sinn auch? Und wieder stehe ich und stehen wir vor einem Richter und Geschworenen. (Und im kulturell geprägten Hintergrund noch das Bild, es geht um Himmel oder Hölle.)
Mir begegnen im Coaching immer wieder Menschen, die an diesem Muss und dem erwarteten Urteil verzweifeln, die im Horizont des erwarteten Richterspruchs Lebenslust, Daseinslust verlieren. Ein Coaching, das sich mit dem Mindset auseinandersetzt macht die Sinnforderungen bewusst. Darüber hinaus lässt es erfahren, welche projektiv wirksamen Richter denn das Muss dieses Lebens verstärken.
Blickt man auf die Rolle der CEO’s, dann zeigt sich, dass die Geschworenenbank der Urteilenden heute viel breiter besetzt ist. Waren es zunächst vor allem die Shareholder, denen sie Rechtfertigung schuldig waren, so sind es jetzt die Mitarbeitenden und die Gesellschaft. Und deren Maßstäbe differieren doch sehr.
Der Zwang, sein Leben, sein Tun zu rechtfertigen steht sicher egoistischer Willkür entgegen. Er kann jedoch auch die spontane Lebendigkeit, das Tun aus reinem Wollen dämpfen und so auch die Phantasie als Teil innovativen Tuns verdunkeln. So ist eine Frage von Günther Anders ein schöner Anlass seine eigene Rechtfertigungslandschaft zu hinterfragen:
»Warum setzen Sie eigentlich voraus, dass ein Leben, außer da zu sein, auch noch etwas haben müsste oder auch nur könnte – eben das, was Sie Sinn nennen?«
(Günther Anders in Die Antiquiertheit des Menschen)
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Rüdiger Müngersdorff
Der Artikel erschien ursprünglich auf www.myndleap.com
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