Persönlichkeit im Unternehmen und Instrumente der SYNNECTA zu deren Beschreibung
Schon seit jeher interessieren sich Menschen dafür, wer sie sind und wie sie von den Mitmenschen gesehen werden. Erste Typologien dazu wurden bereits im alten Griechenland vor mehr als 2.500 Jahren formuliert.
Moderne Persönlichkeitsinstrumentarien bieten differenzierte Modelle und Betrachtungsweisen, die etwa im Rahmen der Personalentwicklung eingesetzt werden.
Der Begriff der »Persönlichkeit« beschreibt in den Sozialwissenschaften das Ergebnis der Sozialisation eines einzelnen Menschen. Die Persönlichkeit fungiert gleichsam als Schnittstelle zwischen Individuum, Gesellschaft und Kultur. In ihr sind persönliche Werte und Normen eines Menschen ebenso verankert wie bestimmte Rollenerwartungen und Verhaltensregulierungen, die durch das soziale Umfeld bestimmt werden. Aufgrund ihrer Persönlichkeit entscheiden und verhalten sich Menschen nicht selten sehr unterschiedlich in bestimmten Situationen, da solche aufgrund der individuellen Sichtweise mitunter ganz anders wahrgenommen und sinnhaft interpretiert werden.
In Unternehmen werden Mitarbeiter und Führungskräfte in bestimmte Rollen, Prozesse, Organisations- und Führungsstrukturen eingebettet, die dafür Sorge tragen sollen, dass sich die Einzelnen möglichst abgestimmt im Sinne der Unternehmensstrategie verhalten, unabhängig von ihrer Persönlichkeit. In der Realität hebeln jedoch persönliche Eigenschaften, Motive und Verhaltenspräferenzen häufig diese rationale Steuerungslogik aus, indem sie in einem Spannungsverhältnis zu dem Verhalten stehen, das durch die Strategie, den Vorgesetzten oder Kollegen gefordert wird.
Ein wichtiger Schlüssel, um diese Spannungsfelder bewusst und damit bearbeitbar zu machen, ist die Reflexion und das Verständnis der eigenen Persönlichkeit sowie ein gutes Gespür dafür, wer einem als Person gegenübersteht. Im Rahmen der Personal-, Team- und Führungskräfteentwicklung gibt es mittlerweile ein großes Sortiment an Instrumenten, die allesamt versuchen, die unterschiedlichen Persönlichkeiten in möglichst konkreter Form fassbar und beschreibbar zu machen. Sie bieten damit eine Möglichkeit, sich mit der eigenen Person auseinanderzusetzen.
In der SYNNECTA verwenden wir je nach Zweck und Anlass folgende Instrumente:
- MBTI (Myers-Briggs-Typindikator)
- ist ein typenorientierter Ansatz, basierend auf der Persönlichkeitstheorie von Carl Gustav Jung.
- hat das Hauptziel, herauszufinden, wie Menschen bevorzugt wahrnehmen und entscheiden.
- beschreibt vier Dimensionen mit je zwei Polen (1. Extraversion/Introversion, 2. Sensitives Empfinden/Intuition, 3. Denken/Fühlen und 4. Urteilen/Wahrnehmen) und unterscheidet in seiner Typendynamik insgesamt 16 verschiedene Persönlichkeitstypen.
- eignet sich besonders, um die eigenen Präferenzen und die Unterschiedlichkeit der Menschen besser verstehen zu lernen.
- BIP (Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung)
- ist ein strukturorientierter Test, der berufsrelevante Eigenschaften in ihrer jeweiligen Ausprägung im Vergleich zu einer Referenzgruppe (z.B. andere Führungskräfte) misst.
- bietet neben der Bestimmung des Selbstbildes auch die Möglichkeit für Feedback (Fremdbild).
- besteht aus 14 Skalen innerhalb der vier Dimensionen: Berufliche Orientierung, soziale Kompetenzen, Arbeitsverhalten und psychische Konstitution.
- eignet sich vor allem zur Identifikation von persönlichen Stärken und Entwicklungspotenzialen im Rahmen von Trainings, Coachings oder Teamentwicklungsprozessen.
- Reiss-Profile
- ist ein Analyseinstrument, das umfassend ermittelt, was Menschen von innen her antreibt (intrinsische Motive).
- lässt erkennen, wonach eine Person strebt, was ihr wirklich wichtig ist, wie viel sie davon leben möchte und wo sie eine befriedigende Gefühlstiefe (Emotion) empfindet.
- unterscheidet 16 Lebensmotive als grundlegende psychologische Motive, die die Erwachsenenpersönlichkeit beschreiben, z.B. Macht, Unabhängigkeit, Ordnung, Idealismus, Ehre, Familie, körperliche Aktivität etc.
- eignet sich besonders, um in Coachings oder Teamentwicklungen die Dinge zu identifizieren, die für die Personen tatsächlich bedeutsam sind und die der natürlichen Energie entsprechen; zudem lassen sich passende Kontexte, innere Spannungsfelder und Widersprüche zum aktuellen Kontext schnell aufdecken.
- SYNNECTA 360°-Feedback
- ist ein strukturiertes Multi-Source-Feedback, bei dem ein Abgleich zwischen Selbst- und Fremdbild vorgenommen wird.
- umfasst in der Standardversion die Kompetenzfelder Führung, Unternehmertum, Fachkompetenz, Sozialkompetenz und Selbstmanagement.
- wird inhaltlich in der Regel unter Beteiligung der Feedback-Empfänger an den kundenspezifischen Kontext angepasst.
- eignet sich speziell für Feedback-Prozesse für Einzelpersonen oder Management-Teams im Rahmen von Führungskräfteentwicklungen.
Ausführlichere Informationen zu diesen und weiteren Diagnose-Instrumenten finden Sie in unserem DIAGNOSTICS Produktportfolio.
Thomas Meilinger, Jutta-Anna Schroer