Anpassung, Gehorsam und Unterwerfung
Unternehmen sind gut strukturiert, konzipiert und regelorientiert. Überall herrscht Zustimmung. Solche Unternehmen wollen vollständige Transparenz. Big Data, Smart Data und neue Technologien eröffnen großartige Möglichkeiten und sind gleichzeitig eine große Gefahr.
Eine Belegschaft, die in die Anpassung getrieben wurde, ist in einer klaren, wohlstrukturierten und voraussagbaren Welt wünschenswert – in einer anderen Welt ist sie aber der Weg in die Erblindung, einem Muster des stetig Gleichen und am Ende in das Versagen. Wer diesem Weg folgt, wird eine anpassende, gehorsame und unterworfene Belegschaft herausbilden.
Ein wichtiger Widersatz in kulturellen Reflektionen ist der zwischen dem Zahmen und dem Wilden – dem Dorf und dem Wald. Vom Zahmen erwartet man Gehorsam, man weiß, dass in diesem Dorf die Regeln befolgt werden. Hier kann man leicht Vertrauen schenken, weil man beobachten kann. Die Menschen, die in den Wald gehen, sind uns suspekt – sie sind schwer zu kontrollieren und könnten womöglich mit neuen Ideen und anderen Meinungen wiederkommen.
Wer innovatives, anderes Verhalten innerhalb eines Unternehmens fördern will, muss lernen, das Wilde und das Ungezähmte im Unternehemen zu akzeptieren und sollte lernen, die Wälder innerhalb der Strukturen zu schützen. Als Dorfleute sollten wir offen und voller Respekt zuhören, wenn diejenigen, die in die wilden Wälder gegangen sind, uns etwas zu erzählen haben.