Growing Diversity

Growing Diversity

Was sind sinnvolle Diversity-Maßnahmen?

Wir halten Interventionen, die auf die Entwicklung eines neuen Bewusstseins aller Mitarbeitenden zielen, für richtig und wichtig. Diversity‐Trainings, Diversity‐Checks, positive Kommunikation von Vielfalt als Ausdruck der Übernahme sozialer Verantwortung können dabei helfen, den gesetzlichen Auftrag des AGG durch proaktive Maßnahmen zu gestalten. Diese Maßnahmen sollten in eine umfassende Strategie eingebettet sein, um wahrhaftigen Wandel und neues Bewusstsein wirklich zu ermöglichen. Das bedeutet ein offener und kritischer Umgang mit Fragen wie diesen:

  • Welche Bedeutung hat Diversitybewusstsein im bisherigen Führungsverhalten?
  • Sind die Mitarbeitenden bereit für Veränderung und für das Thema Vielfalt?
  • Welche strategischen Implikationen besitzt Diversity für das Unternehmen?

Initiativen wie die »Charta der Vielfalt« sind eine gute Möglichkeit, um soziale, gesellschaftliche und wirtschaftspolitische Entwicklungen zu benennen. Wir haben unterzeichnet und uns zu einer Wertschätzung und Anerkennung von Vielfalt sowie der Verhinderung und dem Abbau von Diskriminierungen verpflichtet. Jedoch, Papier ist geduldig, und so halten wir Tun und Handeln für noch wichtiger.

Was hat »Vielfalt« mit Unternehmen zu tun?

Das Spektrum von Vielfaltskategorien umfasst sichtbare und unsichtbare, aufgabenbezogene und beziehungsorientierte Merkmale: Denk- und Verhaltensweisen, Bildung, Sprache, Wertvorstellungen, Herkunft, Beruf, Familienstand, persönliche Vorlieben und zahllose andere Merkmale prägen einen Menschen und menschliche Einzigartigkeit. Den Richtlinien der Europäischen Union und dem deutschen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) liegen sechs Dimensionen zugrunde: Alter, physische Fähigkeiten, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Religion, sexuelle Identität.

Unternehmen und Organisationen sind arbeitsrechtlich grundlegend dazu verpflichtet, Benachteiligungen und Diskriminierung aufgrund dieser Kerndimensionen in ihren Organisationsbereichen zu verhindern oder zu beseitigen. Es geht dabei nicht darum, unterschiedliche Lebenswelten zu dulden, sondern sie zu akzeptieren und zu integrieren. Diese Akzeptanz lässt sich unterschiedlich ausdrücken: Für Unternehmen bedeutet es unter anderem, personalpolitische und strukturelle Veränderungen auf den Weg zu bringen.

Beispielsweise ist ein üblicher Zustand personalpolitischer Entscheidungen in Unternehmen: Gleiches vom Gleichem. In homogenen Gefügen erneuert sich allerdings selten etwas. Das neue Ziel im Diversity-Sinne sollte deshalb sein, einen tatsächlichen Wandel zu Chancengleichheit und Vielfalt zu ermöglichen.

Es gibt tausende Gründe für Unternehmen, sich mit Diversity zu befassen

Neben arbeitsrechtlichen Gründen gibt es den Grund der sozialen Verantwortung. In der Entwicklung diskriminierungsfreier Organisationsstrukturen und -kulturen liegen viele Chancen. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die in einem wertschätzenden Arbeitsumfeld arbeiten, sind übrigens produktiver, motivierter, kreativer. Sie bleiben gesund und können ihre individuellen Talente und Potentiale besser einbringen und entfalten.

Megatrends beeinflussen zudem die Unternehmen. Wer diese Trends kennt und berücksichtigt, macht die Organisation zukunftsfähig.

  • Globales: der Wettbewerbsdruck erhöht durch internationale Verflechtung.
  • Demografisches: die Zahl der Erwerbsfähigen nimmt ab, bei gleichzeitiger Zunahme von älteren Erwerbstätigen.
  • Plurales: steigende Vielfalt der Gesellschaft und verstärktes selbstbewusstes Auftreten von Subkulturen.

Unser Anliegen ist es, Sie und Ihre Organisation bei der Entwicklung und Umsetzung einer proaktiven Diversity-Strategie zu begleiten. Sprechen Sie uns an und wir überlegen gemeinsam, welche Maßnahme für Sie und Ihre Belegschaft interessant sein könnte.

Society Conference

Society Conference

Respekt beginnt mit Begegnung

Die Society Conference 2011 in Köln

Wege, Pfade, Durchgänge und Zaunbrüche durch unsere Gesellschaft – Durchwegung. Das war das Thema der Society Conference am 24. September 2011 in Köln. Die Balloni Halle bot Raum für Diskussionen, Impulse, Fragen, Antworten, Erleben, Beobachtungen, Emotionen, Begegnung und Gespräch.

Eine bunte Gruppe kam zusammen und gestaltete einen Tag voller Vielfalt, Andersheit und Unterschiedlichkeit. Wer war da? Schüler, Studenten, Nachbarn, Aussteiger, Unternehmensberater, Reiche, Alte, Selbstständige, Angestellte, Glückliche, Führungskräfte, Schauspieler, schöne Menschen, Hetero- und Homosexuelle, Pfarrer, Suchende …

Kraft und Lebendigkeit der Diversität

An dem sonnigen Herbstsamstag wurde eine Lichtung geschaffen, abseits der gewohnten Umgebung, in der Teile unserer Gesellschaft sich in ihrer Unterschiedlichkeit wahrnehmen konnten. Die konforme Maske konnte abgelegt werden, und es entstand Austausch über Unterschiede. Dabei zeigte sich, welche Kraft und Lebendigkeit in der Diversität steckt. Durch das gemeinsame Gespräch wurden Fantasien und Projektionen reduziert, manche sogar abgelegt. Vorurteile in verschiedenste Richtungen verloren an Schärfe und lösten sich vereinzelt auf. Es öffneten sich neue Zugänge und realitätsnahe Wahrnehmung wurde möglich. Der oder die »Andere« blieb anders, aber nicht mehr so fremd.

Ein Highlight des gemeinsamen Tages war der Auftritt des Forum-Theaters Pele – Espaço de Contacto Social e Cultural aus Portugal. Ohne Worte, dafür mit umso mehr Energie spiegelte die junge Gruppe, wie Gesellschaft sein kann: integrativ und exkludierend, leidenschaftlich und starrsinnig, freudig und beklemmend, freiwillig und zwangvoll, divers und monoton. Dabei war jeder eingeladen, in das Spiel hineinzugehen und selbst Einfluss zu nehmen. Und auch dabei zeigte sich die Vielfalt der Teilnehmer. Ideen reichten vom Ignorieren und aggressiven Versuchen zum Aufbrechen der Gruppe bis zu Verführung zum Tanz. In allen Fällen zeigte sich: Gesellschaft ist komplex und Druck erzeugt Distanz, respektvolle Begegnung öffnet.

In der Gegenseitigkeit des Respekts wird Unterschiedlichkeit fruchtbar

Das war auch eine Kernbotschaft des Tages. Es geht uns nicht um Toleranz. Es geht um Respekt. Nur in der Gegenseitigkeit des Respekts wird Unterschiedlichkeit fruchtbar und öffnet Anderem die Tür. Das Andere mag dann die Quelle der persönlichen Entwicklung, die Quelle neuer Ideen, die Quelle neuer Energie sein.