Pathfinder 2015 – Leading the Future – Berlin, 1. Mai 2015

CEO’s wählen ein zukunftsweisendes Thema, nominieren den Redner sowie je ca. 100 Talente aus dem eigenen Unternehmen und treffen sich am Tag der Arbeit im Flugzeughangar des Flughafens Tempelhof. Ein gelungenes Konzept mit einem leidenschaftlichen Gastgeber Gabor Steingart, dem CEO der Handelsblatt Verlagsgruppe.

SYNNECTA war als Gast dabei. Eine gute Gelegenheit für SYNNECTA, Kunden wiederzusehen und die nachfolgende Generation kennen zu lernen sowie vertraute Themen und Pioniere zu treffen.

So kündigt der CEO der Bayer AG Marijn Dekkers den Stuttgarter Risikoforscher Ortwin Renn an, der lebendig und kenntnisreich begründet, dass Innovation eine Kultur der Risikobereitschaft braucht. Er geht auch darauf ein, dass wir durch die mediale Vergrößerung von Einzelrisiken diese erheblich überschätzen, während wir gleichzeitig reale, aber abstrakte Risiken wie die Erderwärmung unterschätzen und zum Teil verdrängen. Der Aufsichtsrats-Vorsitzende der Daimler AG Manfred Bischoff hatte den Physiker Michael Feindt aus Karlsruhe eingeladen, der über Algorithmen referierte und über automatisierte Entscheidungen, die die Entscheidungsqualität aller repetitiven Entscheidungen entscheidend erhöhen. Allerdings gilt dies nicht für strategische Entscheidungen auf dem Weg in die Zukunft, wo nicht auf vorhandene Daten zurückgegriffen werden kann. Da kommen wir trotz aller Versuche, Daten zu sammeln und Entscheidungen abzusichern, an »Bauchentscheidungen« nicht vorbei.

Jürgen Fitschen, Co-CEO der Deutschen Bank, hatte das Thema Vertrauen gewählt und den Extrem-Bergsteiger und Unternehmer Stefan Glowacz eingeladen. Authentisch und anhand der Geschichte dreier Anläufe zur Erst-Besteigung eines Berges in Patagonien wird deutlich, wie viele Dimensionen von Vertrauen gleichzeitig schwingen, um eine extreme Leistung unter extremen Bedingungen zu vollbringen. Neben dem Vertrauen in die eigene Planung, das Material und das Team hebt sich das Vertrauen in das eigene Ziel als das entscheidende Movens über alles andere hinaus. Johannes Teyssen, CEO der E.ON, hatte das Thema Neuerfindung gewählt und den amerikanischen Investor und Multimillionär Steve Westly ausgesucht. Digitalisierung und Vernetzung werden als Treiber einer Entwicklung beschrieben, die alleine schon die gegenwärtigen Geschäftsmodelle herausfordern. Westly holt anekdotisch aber auch Persönlichkeiten wie Steve Jobs und Elon Musk in die Flughafenhalle, die mit visionärer Kraft und zielstrebiger Hartnäckigkeit Industrien revolutioniert haben.

Jens Baas, CEO der Techniker-Krankenkasse, hatte den Philosophen und Publizisten Richard David Precht nominiert, um das Thema Wertschätzung zu beleuchten. Einer grundsätzlichen Begründung, warum Menschen auf Wertschätzung existentiell angewiesen und angelegt sind, folgten Gesprächsrunden mit teilnehmenden Talenten über Werte wie Zufriedenheit, Fairness, Liebe, Moral und Zusammenarbeit.

Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke und Präsident der amerikanischen Handelskammer in Deutschland, kündigte das Thema Vielfalt für Innovation an. Markus Hengstschläger, Humangenetiker aus Wien, führte uns vor Augen, wie unsere Gesellschaft vom Elternhaus an, über Kindergarten, Schule bis zu der Führungskräfteentwicklung in Unternehmen systematisch »Durchschnitt« produziert. Wir werden konditioniert, nicht aufzufallen, nicht aus der Reihe zu tanzen, und müssen in Systemen der Defizitorientierung an unseren Schwächen arbeiten, während unsere herausragenden Fähigkeiten verkümmern. In dieser schnellen, unberechenbaren Zeit, in der wir leben, brauchen wir aber Vielfalt, Unterschiedlichkeit, um die Herausforderungen zu bewältigen. Ein Vortrag mit höchstem Sachverstand, schlagenden Analogien, Humor und einer wegweisenden Botschaft, der zurecht mit Standing Ovation belohnt wurde.

Gabor Steingart leitete das Thema Revolution ein und vertrat leidenschaftlich seine Überzeugung, dass die Aufklärung keine abgeschlossene Epoche sei, sondern gerade jetzt eine universelle, gesellschaftliche Aufgabe, die durchaus zu einer modernen Revolution führen könne. Er führte den Ökonomen Tomas Sedlacek ein, der mit einem Buchtitel »Revolution oder Evolution. Das Ende des Kapitalismus?« das Thema an anderer Stelle bereits ausgelotet hatte. Die noch herrschende Logik des freien Marktes und einer Wachstumsökonomie lassen sich nach Sedlacek jedenfalls nicht aufrechterhalten.

Für uns war neben dem Wiedersehen mit unseren Kunden, mit CEO’s, mit denen wir zum Teil bereits in großen Veränderungsprojekten erfolgreich zusammengearbeitet haben, wichtig, zu sehen, dass unsere Themen mehr und mehr auch in die Wahrnehmung einer breiteren Öffentlichkeit gelangen. Wertschätzung und Vertrauen sind seit jeher die Grundlage für eine zukunftsfähige Unternehmenskultur. Unser Thema »Diversität und Inklusion«, das wir im Juli mit einer besonderen offenen Veranstaltung am 4. und 5. Juli in Köln vertiefen, ist eine noch immer ungenutzte, erfolgsrelevante Dimension in den Unternehmen.

Prof. Hengstschläger hat die Bedeutung von Vielfalt für Innovation sehr überzeugend herausgearbeitet. So war es ja sicher auch kein Zufall, dass die CEO’s im Hangar des Flughafens Tempelhof am 1. Mai 2015 alles weiße Männer in mittleren Jahren waren. Unsere Initiative »Neue Führung für eine Neue Welt« berücksichtigt die Dynamiken der Transformation, die sowohl Westly heraufbeschworen, als auch Sedlacek analysiert hat.

SYNNECTA hat die mosaikartigen, wirksamen Themen bereits in einen Zusammenhang gebracht, und wir unterstützen Unternehmen und Führungskräfte auf dem Weg in eine zukunftsfähige Moderne. Der SYNNECTA Zukunftscheck oder unsere OE-Ansätze für agile Organisationen berücksichtigen die Erkenntnisse, die bei den Pathfindern 2015 präsentiert und diskutiert wurden. Diese Ansätze diskutieren wir übrigens am 10. Juni mit HR-Managern aus unterschiedlichen Organisationen in einer HR-Tischrunde und wird SYNNECTA auch in einem Vortrag am 15. September auf der Zukunft Personal 2015 in Köln erläutern.

Seit dem Tag der Arbeit haben sich weitere 800 junge Führungstalente von den Zukunftsthemen inspirieren lassen. Pathfinder 2015 war eine gelungene Veranstaltung! Es ist gut zu wissen, dass mehr und mehr Menschen sich verbinden, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten.

Jörg Müngersdorff

Neue Führung für eine neue Welt – Ein Diagnoseinstrument zum Thema VUCA

Follow-ups

Planungsunsicherheit, Forderung nach schnellerer Anpassung, hohe interne Flexibilität, abrupte Strategieanpassungen prägen die heutige und kommende Führungssituation. VUCA ist das Kunstwort, mit dem diese Situation beschrieben wird. Ist Ihre Organisation darauf vorbereitet?

Wir experimentieren seit letztem Jahr mit Diagnosetools zur Standortbestimmung: Wie sehr sind Organisationen eigentlich auf diese Situation vorbereitet. Ein Bericht aus der Entwicklung der Instrumente zum geleiteten Zukunftsscheck für Unternehmen.

Rüdiger Müngersdorff

Ein Diagnoseinstrument zum Thema VUCA

Befinden wir uns in unserem Unternehmen wirklich im VUCA-Zustand? Ist die Situation meines Unternehmens tatsächlich so volatil, unsicher, komplex und mehrdeutig?

Wie wird dies von den Mitarbeitern und Führungskräften in meinem Unternehmen wahrgenommen? Und gibt es dabei Unterschiede je nach Betrachtungsgegenstand – die Organisation als Ganzes, das eigene Team, der einzelne Mensch? Was wird dabei als besonders herausfordernd beschrieben und wo haben sich bereits erfolgreiche Coping-Strategien entwickelt?

Wir haben in mehreren Blogbeiträgen das VUCA-Phänomen greifbar gemacht und mögliche Lösungsstrategien aufgezeigt. Bevor nun ein Unternehmen oder eine Organisationseinheit Maßnahmen ergreift, um in der postulierten VUCA-Welt besser zurecht zu kommen, macht es Sinn die eingangs formulierten Fragen zu klären und erst dann über mögliche Konsequenzen und Interventionen nachzudenken.

Eingeleitete Reflektion zum Status der eigenen Organisation ist hier sehr hilfreich. Aus diesem Grund haben wir im Vorfeld unserer letzten SophiaWerkstatt im ersten Schritt einen Fragebogen entworfen. Dieses Tool hilft herauszufinden, wie die Situation von Menschen im Unternehmen aktuell erlebt wird. Es geht also weniger um die Messung und Bewertung von objektiven VUCA-Indikatoren, als vielmehr um subjektive und individuelle Wahrnehmungen.

VUCA wird häufig als Beschreibung der äußeren Welt bzw. des organisationalen Kontextes eines Unternehmens herangezogen, so etwa wenn die zunehmende Volatilität der Märkte Planung erschwert, da sich notwendige Annahmen und Vorhersagen als nicht besonders valide erweisen. Derartige externe Faktoren gibt es viele, jedoch spielen häufig auch interne, in dem Sinne »hausgemachte« Ursachen eine nicht unwichtige Rolle. Bestimmte Strukturen, Prozesse, kulturelle Muster und Verhaltensweisen können ebenso dazu führen oder verstärkend dazu beitragen, dass Mitarbeiter und Führungskräfte ihr Umfeld als wenig stabil, sicher, einfach und klar erleben. Dies kann zu vielfältigen dysfunktionalen Verhaltensweisen führen und die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens auf die beschriebenen Unsicherheiten der Außenwelt einschränken. Hierauf liegt der besondere Fokus des Fragebogens.

In Zusammenarbeit mit der University of Manchester verfeinern wir gemeinsam mit Carolin Hauner im Rahmen ihrer Masterarbeit das VUCA-Diagnoseinstrument und spezifizieren auch den Fragenbogen weiter. Auch in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft soll abgesichert werden, dass am Ende ein hilfreiches Instrument zu Verfügung steht. Falls Sie Interesse haben, sich an diesem Prozess im Sinne der Co-Creation zu beteiligen, besprechen wir gerne Details und ein mögliches Vorgehen mit Ihnen.

Falls Sie gerne den VUCA-Fragebogen bei Ihnen einsetzen möchten, um ein erstes Bild zu erhalten, wie die VUCA-Situation bei Ihnen im Unternehmen erlebt wird, melden Sie sich gerne unter diagnostics@synnecta.com.

Thomas Meilinger
SYNNECTA Diagnostics

1. SYNNECTA Tischrunde für HR-Entscheider am 10. Juni 2015 in Köln

Transformationsprozesse sind für uns eine runde Sache.
HR und SYNNECTA im Dialog bei der SYNNECTA TISCHRUNDE

Die Gestaltung der Arbeitswelt von morgen liegt in der Hand eines jeden Unternehmens. Und der Bereich »Human Resources« ist der Schlüssel dazu. HR initiiert, gestaltet und steuert die entscheidenden Projekte der Unternehmensentwicklung. Sie bildet die erfolgskritische Schnittstelle zwischen Management, Mitarbeitern und Beratern.

Die Themen der Arbeitswelt der Zukunft sind spannend wie komplex – und zentrale Fragestellungen dabei noch unbeantwortet: Wie kann HR die wegweisenden Transformationsprozesse vorantreiben? Welche strategische Rolle übernimmt HR bei der Gestaltung der neuen Arbeitswelten? Wie entwickelt sich HR zum Role Model für die erforderlichen Transformationsprozesse? Und wie nutzt HR die zu initiierenden OE-Projekte erfolgreich zur eigenen Positionierung? Diesen Fragen möchten wir uns mit einer neuen Veranstaltungsreihe intensiv widmen. In der SYNNECTA Tischrunde bringen wir Schlüsselfiguren und Experten aus der HR zusammen und bündeln so die Expertise unserer Kunden.

Seien Sie dabei, um mit uns in regelmäßigen Abständen zukunftsweisende OE-Ansätze für die anstehenden Transformationsprozesse zu diskutieren. Lernen Sie neue, wirksame und kreative Interventionen kennen. Nutzen Sie die TISCHRUNDE für sich, um gemeinsam mit uns Antworten auf die für HR zentralen Fragestellungen zu finden. Und profitieren Sie anschließend von der gebündelten Dokumentation zu wertvollen Erkenntnissen aus der Runde.

1. SYNNECTA Tischrunde:
10. Juni 2015, 10:00 – 17:00 Uhr, SYNNECTA Haus, An der Münze 1, Köln

Neue Führung – auf dem Weg in eine zukunftsfähige Arbeitswelt
HR als Co-Creator neuer Führung

Die Anforderungen an Führung ändern sich gegenwärtig dramatisch. Der Ruf nach einem Führungsshift ist unüberhörbar und unvermeidbar. Im War for Talents werden bisherige Führungsansätze den Forderungen nach mehr Souveränität, Mitgestaltung, Sinnstiftung und Freude an der Arbeit zunehmend nicht mehr gerecht. Gleichzeitig stoßen Führungskräfte in einem volatilen und komplexen Marktumfeld als einsame Entscheider an ihre Grenzen. Gefragt ist eine neue Führung auf Augenhöhe. Eine Führung, die ihre Aufgabe darin sieht, Mitarbeitenden vertrauensvoll die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sie geführt und selbstorganisiert ihre Fähigkeiten im Sinne des Unternehmenserfolges einsetzen können. Dieser Führungsshift bedarf innovativer OE–Dramaturgien, die Management, Führungskräfte und HR hierarchieübergreifend beteiligen und dabei bereits die neue Kultur und den Wertewandel der nachfolgenden Generationen abbilden. OE-Designs mit Methoden wie Open-Office, Social Media, Visualisierungsmethoden und Co-Creation betreten hier derzeit sehr erfolgversprechend Neuland. Wir werden diesen Tag von einem Visual Facilitator dokumentieren lassen.

Weitere SYNNECTA Tischrunden-Themen:

  • Komplexität? Agilität!
    HR im Aufbau einer agilen Unternehmenskultur
  • Unternehmen 2.0 führen – Transformation zu mehr Offenheit
    Die Rolle von HR bei der erfolgreichen Einführung
  • Wachsende Vielfalt – von Barrieren zur Ressource
    HR als Initiator für mehr Diversity Awareness
  • Industrie 4.0 – mit OE-Interventionen Fahrt aufnehmen
    HR als Wegbereiter für den Transformationsprozess
  • Resiliente Mitarbeiter & gesunde Unternehmenskultur als Erfolgsfaktoren
    Gesundheit im Fokus von HR