SYNNECTA im Lexikon

Dass Sprache Wirklichkeit schafft, war eine meiner ersten Lernerfahrungen nach meiner Schulzeit, als ich in einer Ausbildung bei Rüdiger Müngersdorff war.

Dass Wirklichkeit auch (neue) Sprachlichkeiten hervorbringt, ist eine logische Schlussfolgerung daraus. Mit SYNNECTA liegt so eine besondere Sprachlichkeit vor.

Nach nun 20 Jahren hoch erfolgreicher Tätigkeit, zu der ich besonders den Geschäftsführern Dr. Rüdiger Müngersdorff und Dr. Jörg Müngersdorff, und allen bei SYNNECTA herzlich gratuliere, wäre es eigentlich Zeit für den Eintrag dieser etablierten Sprachlichkeit im Duden-Fremdwörterlexikon.

Als Vorschlag würde ich dazu gerne formulieren:

Synnecta, -ae, m./pl. -ae; (lat.); die (!) Erfahrungswelt im Kontext von Beratung, Bildung, Arbeit und Leben, Horizonterweiterung durch interdisziplinäre Zugänge und Diversity-Orientierung auf höchstem, menschlichen Niveau; Verb: synnecare (lat.), zusammenbringen.

Danke für die vielfältigen Angebote des Lernens und der vielen Perspektivenwechsel und Wissenszuwächse in den vergangenen Jahrzehnten!

Susanne Guski-Leinwand
Bad Honnef im Mai 2019

Irgendwann 1993

Eine persönliche Rückblende auf Erlebnisse mit der SYNNECTA

Irgendwann ‘93 oder ‘94 habe ich SYNNECTA anlässlich der ersten Ausschreibung eines Prozessberaterseminars kennengelernt. Ich meine, es war das erste überhaupt, denn Rüdiger schielte doch ab und zu in seine Aufschriebe, was ich später nicht mehr erlebt habe. Das Seminar war in Aalen. Der Sin Obelisk mit viel Hektik, Gerechne, Frust und Versagen. Sinn und Zweck des Sin Obelisk bleibt dem Systemischen überlassen, irgendwie war die Auflösung dann doch banal oder genial.

Warum habe ich dort teilgenommen? Bosch war sich schon darüber im Klaren, dass die CIP Leute in den Einheiten mehr als nur Metaplanmoderation brauchten, um effektiv arbeiten zu können. Das Feld war neu und eigentlich hatte ja niemand eine klare Vorstellung von CIP und Organisationsentwicklung. Trial and error, insbesondere in der Administration ließen sich die bewährten Methoden aus der Fertigung nicht so richtig anwenden.

Das Erste, was mir auffiel, war Rüdigers phänomenale Fähigkeit der freien Rede, das waren teilweise druckreife Vorlesungen. Auch später, diese Fähigkeit, komplexe Themen frei ausbreiten und durchdringen zu können. Gib ihm ein Stichwort und er legt mit profunder Didaktik los. In wieviel ungezählten Klausuren und retreats waren seine Einführungen massgebliche Tunesetter für die gesamte Veranstaltung.

Das Zweite, die Fähigkeit hinter dem Naheliegenden, die Alternativen sehen zu können. Wie oft hat er uns überrascht, auf unsere vordergründigen Schnellschüsse, neue, andere Gedanken, Hypothesen aufzuzeichnen, Alternativen zu entwickeln.

Drittens, der Mut zu konfrontieren, bis in die obersten Spitzen der Bosch-Hierarchie. Auch Gefahr zu laufen, rausgeschmissen zu werden.

Was mich am meisten überrascht hat, war die Prozessbegleiter-Ausbildung in Maria Laach: Unvergessene Programme, Themen, Lernerfahungen, wahrscheinlich die beste Ausbildung meiner Berufszeit überhaupt und das Aushalten von außerordentlich diversen Charakteren im Seminar mit Wertschätzung für jeden Einzelnen.

Die Werkstätten, erst im Pfälzer Bereich, später im Hunsrück, werde ich auch nicht vergessen. Die kreativen, teilweise ver- oder entrückten Ansätze mit Parsifal nächtens an der Burgmauer, Stillarbeit nach Mitternacht, Kälberstricke machen, im nächtlichen Wald eine Stunde rumstehen und lauschen. Sophia, was für ein Erlebnis jedes Mal. Dort habe ich auch Jörgs schauspielerischen Talente immer und immer wieder bewundert.

Ab 2005 hat mich SYNNECTA wieder neu überrascht. Als Begleitung der Organisationsentwicklung in AsiaPacific, Jahr für Jahr, und immer wieder irgendwie neu, ein bisschen anders, immer wieder dazugelernt und seitdem habe ich erlebt, wie Rüdiger die anderen Kulturen in sein Herz schließen konnte und sie ihn.

Ohne SYNNECTA, Rüdiger und Jörg hätte ich folgendes nie erlebt: Der Blick hinter die Kulissen der Allianz Arena, ein Treffen mit Dirigent Gergiev, Speckstein bearbeiten, Fussballschiedsrichter im Gespräch, geniale Gesangsübung am Abend, Haare färben, den eigenen Nachruf schreiben, walks am Suzhou Creek und Galeristen, abendliche Gespräche am Chaoprayariver, Marriottriverside, Besuch in den Ardennen. Karaoke mit Kengo und viel Sake in Zhuhai. Masken gestalten und durch selbige sprechen, modrige Betten und zugige Altbauhotels in Suzhou, Mandala legen mit vielen eigenen späteren Anwendungen. Geniale Theaterstücke, Photosafaris.

Und am Tag nach 9/11 die einfühlsame Begleitung aller Synnectianer, Bamberg mit dem halben Kostüminventar der Bamberger Oper. Ein Trauerredner, eine Sternwarte, die Verwandlung mittels einer Photographin …

Kreativ, einfallsreich, um die Ecke denken, klare Kante zeigen, und immer wieder bereit zu sein, etwas anzubieten, das zunächst nur auslöst: was soll denn das nun schon wieder?

Danke, SYNNECTA, Rüdiger und Jörg, dass ihr mir das hier nähergebracht habt:

Komplementäres Arbeiten, ja, aber auch Kopf gewaschen kriegen: Mach’s alleine!
Ohne Agenda anfangen. Was liegt an? Daraus ergeben sich die Themen und der Fahrplan.
Über sich selbst möglichst wenig reden und trotzdem dranzusein an den anderen.
Die geteilte Zuneigung zu unseren Asiaten.
Härte gegenüber Hierarchien und nicht einknicken.
Verlässliche Partnerschaft, immer.

SYNNECTA ist, mit einem Wort beschrieben: Authentisch!

Wolfgang Knöppel

Was arbeitest du?

Der typische Ruhri ist ein Sprach- und Sprechökonom. Er benutzt gern Einwortsätze. Interpunktion und Grammatik sind Sache des Gefühls und nicht der Regel. Die Buchstaben S und T liegen im Alphabet so nah beieinander, dass er sie so einsetzt, wie es ihm gerade passt und nicht nach Politischer Korrektheit. Er trägt sein Herz auf der Zunge, macht also keinen Unterschied zwischen Impuls und Handlung und sagt direkt, wenn ihm was nicht passt. Und das herzlich ungeschminkt und ungefragt. Bekommt er den richtigen Impuls, lässt er jegliche Ökonomie sausen und redet ohne . und , drauflos, benutzt selten Leerzeichen zwischen einzelnen Worten und ist nicht mehr zu stoppen. Atmung entfällt. Ein liebenswerter Zeitgenosse also. Ich bin einer von ihnen – mein Taxifahrer allerdings auch.

Komme nach einer erfolgreichen Woche, quer durch die Republik, ziemlich abgekämpft Freitagabend kurz vor Mitternacht im Bahnhof Oberhausen an. Die DB hat mich wie so oft schmählich im Stich gelassen und für reichlich Verspätung gesorgt. Jetzt auf zum Taxi und ab nach Hause. Der Taxifahrer packt mein Koffergedöns ein und fährt los:

»Und?«

»Und wat?«

»Wohin?«

»Nach Hause!«

»Wo is dat?«

Gebe ihm die Adresse. Das Eis ist gebrochen.

»Urlaub?«

»Nee!«

»Arbeit?«

»Ja!«

»Montage?«

»Nee!«

»Wat’n dann?«

Will mir lange Erklärungen sparen und antworte mit Unternehmensberatung statt Organisationsentwicklung und Managementberatung. Böse Falle! Hätte bei Urlaub »ja« sagen sollen. Zu spät.

»WatsonArschbistduDathättichjanichtvondirgedachtMeinersterEindruckvondirwareinvölligandererGutdattichgefragthabe.«

»Hä? Wat is los?«

Hat er nicht gehört, redet einfach weiter.

»DerArschvon … hataucheineUnternehmensberatungreingeholtUndwatisdatEndevomLiedKuckdiran… watmitBabcockpassiertisArbeitsplätzewegdieZuliefererwartenheutenochaufihrGeldeinigemussten Konkursanmelden …«

»Und? Wat hab ich damit zu tun?«

Komme nicht mehr dazwischen. Er ledert weiter auf mich los. Erinnere mich an längst vergangene Zeiten, als meine Eltern mich mit schier endlosen Tiraden beglückten, wenn ich etwas angestellt hatte, von dem ich nicht mal ahnte, dass es Tiraden würdig war. Glücklicherweise fällt mir ein, wie ich damals reagiert hatte. Stelle meine Ohren auf Durchzug. Tue so, als ob es zwischen zwei Ohren keine Materie gibt. Links rein, rechts raus. Funktioniert nur teilweise. Den Inhalt seiner Worte höre ich nicht mehr, seine vorwurfsvolle Stimme schon. Kucke aus dem Seitenfenster gen Himmel und murmle leise vor mich hin: »Scotty, beam me up!«

Scotty antwortet nicht. Repariert sehr wahrscheinlich mit nem 9ner Schraubenschlüssel den Warp Antrieb. Den hätte ich jetzt gern. Is leider kaputt. Wenn ich einen brauche, funktioniert mal wieder keiner.

Nach gefühlt zehn Lichtjahren komme ich Zuhause an. Zahle schweigend. Der Taxifahrer schenkt mir zum Abschied noch ein: »So, jetzt weißte Bescheid!« hinterher und fährt los. Stehe mit meinem Koffergedöns vor unserem Haus und blicke etwas verloren in den Nachthimmel: »Scotty!!! Wenn ich sage beamen, dann meine ich auch beamen! Tu’s einfach!«

Scotty beamt mich in unser Gemäuer, dort angekommen begrüßt mich mein Schatz mit einem fröhlichen: »Na? Wie war dein Urlaub?«

Schaue ihr tief in die Augen und denke: Is ein Alien. Sage allerdings: »Von wegen Urlaub! Montage!«

Als ich ihr damals zum ersten Mal begegnete, dachte ich, sie is vom anderen Stern. Spätestens jetzt weiß ich es.

In diesem Sinne, falls mich jemand fragen sollte: Was arbeitest du? Ich bin derweil auf Montage.

Dieter Hetzel
Foto: Grant Lemons by unsplash.com

So kam’s

Vor über 15 Jahren landete eine E-Mail von meiner nun langjährigen Kollegin Jutta-Anna Schroer in meiner E-Mailbox. Ein Stellenangebot an mich, auf Empfehlung meines damaligen Dozenten, der meine Diplomarbeit an der Uni betreute. Die Firma: »SYNNECTA GmbH, ein international tätiges Beratungsunternehmen, einer der Arbeitsschwerpunkte die Begleitung von Change-Management-Prozessen, der Sitz in Karlsruhe und Antwerpen.« Das Tätigkeitsfeld wäre der Bereich Diagnose-Instrumente.

»Klingt komisch« für einen Soziologie-Studenten kurz vorm Diplom, »is‘ aber so« dann doch geworden. Warum? Am Anfang vor allem wegen der Menschen bei SYNNECTA. Die Befürchtung, dass alle mit Anzug und Krawatte herumlaufen würden, war zum Glück schnell zerschlagen. Im Gegenteil, einer lief sogar barfuß und in schwarzer Lederjacke mit seitlichem Reißverschluss herum. Oh, das war ja sogar einer der Geschäftsführer, der Rüdiger Müngersdorff. So geschehen auf meinem ersten SYNNECTA-Meeting in der »Kalliwoda« in Karlsruhe.

Das Meeting, meinte nebenbei jemand, hieße übrigens erst seit kurzem Meeting und nicht mehr Vollversammlung. Aha, auch gut. »Wat machst Du eigentlich hier?« knallte mir ein anderer, der Dieter Hetzel, in der Runde vor den Latz.

Naja, und dann waren da noch viele andere komische – äh, diverse – Menschen, die sich erst alle umarmten, dann zwischendurch stritten, zum Schluss wieder alle umarmten, mich übrigens auch gleich. So ist das heute noch. Okay – ritualmäßig und so. Wie der Kreis, in dem wir immer saßen und immer noch sitzen, wenn wir uns treffen. Warum? »Is‘ so«, wenn man den Dieter fragen würde.

Nicht wenige sahen so aus, als ob sie sich selbst die Haare schneiden würden. So wie ich zu dieser Zeit. Und man sucht ja gerade am Anfang nach Gemeinsamkeiten in einer fremden Gruppe, in einer fremden Stadt.

Tja, so bin ich statt »ein, zwei Jahre und dann schau ich mal« bis heute geblieben. Natürlich nicht nur wegen der lieben Kollege*innen. Ehrlich gesagt, auf Dauer und jeden Tag würde man, ja gut, also »ich«, diese Leute gar nicht aushalten. Und natürlich liegt das nur an mir selbst!

In diesem Sinne, liebe Grüße aus meinem Home Office,

Thomas Meilinger

Arbeiten bei SYNNECTA: Kaffeesatzlesen

#hinterdenkulissen

An einem Donnerstag im Februar 2008 hatte ich mein Vorstellungsgespräch und wurde mündlich eingestellt. Obwohl mein Vertrag erst zum 1.3. begann, sollte ich in der Woche direkt nach dem Vorstellungsgespräch bei der Sophia im Kloster Marienhöh in Langweiler dabei sein. Thema der Sophia war »Entscheiden«. Da für den zweiten Tag noch eine weitere Station bei den Entscheidungstools gesucht wurde, machte ich den Witz, dass ich ja als Quotentürkin »Kaffeesatzlesen« anbieten könnte.

Mein erstes Learning: In der SYNNECTA sollte man aufpassen, welche Witze man macht. Ehe ich mich versah, stand ich an meinem Stand mit duftendem türkischem Kaffee und einem schönen Set Mokkatassen. Die Station war gut besucht und meine hellseherischen Fähigkeiten wurden mit jedem Kunden, der mir seine mit Kaffeesatz verschmierte Tasse hinhielt, besser. 😉

Das Witzigste war jedoch, dass eine Kundin in der Tat eine schwere Entscheidung zu treffen hatte. Wir kamen an der Station ins Gespräch und mutmaßten über die Schatten und Formen in ihrem Kaffeesatz und was diese im Bezug auf ihre Entscheidung zu bedeuten hätten. Einige Monate später erhielt ich eine Nachricht von dieser Kundin, sie hätte die Entscheidung unter anderem mit zur Hilfenahme der Ergebnisse aus der Sophia getroffen und wäre sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Fazit: Das Leben ist eben doch größer als wir selbst und der Kaffeesatz zeigt Dir immer die Wahrheit …

In diesem Sinne und mit herzlichen augenzwinkernden Grüßen

Fetiye Sisko

Menschen, im Büro

Papier ist geduldig, wie man sagt. Und viel wichtiger sind mir die Menschen, mit denen ich arbeite. Wie kam ich zur SYNNECTA?

Meine kleine Geschichte mit vielen lieben Grüßen aus dem Büro, im wahrsten Sinne hinter den Kulissen: Für mich ist die Arbeit bei SYNNECTA sehr interessant und macht Spaß. Ich lerne jeden Tag dazu, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass für andere der Papierkram schon etwas langweilig wirkt. Für mich ist das spannend! Ich bin sehr, sehr dankbar, dass ich vor zwei Jahren die Chance hatte, mich bei SYNNECTA und in die Gruppe einarbeiten zu dürfen.

Die ganze SYNNECTA-Clique ist sehr nett, different, verständnisvoll und motivierend. Meine Kollegen sind immer bereit zu helfen, wenn Fragen hochkommen – für mich ist das eine echte Offenbarung, denn es ist nicht in jeder Firma so üblich, dass man sich gegenseitig hilft.

SYNNECTA hat mich in vielen Hinsichten bereichert – vor allem als Person. Ich habe mehr innerliche Ruhe gefunden, was mir aus meiner autistischen Sicht sehr geholfen hat. Alltägliche Sachen, die für andere Menschen selbstverständlich sind, bedeuten für mich manchmal ein »struggle«. Mittlerweile kann ich es besser verkraften. Ich habe mich dank SYNNECTA in eine, darf ich jetzt doch sagen, stärkere Person verwandelt 🙂

Nancy Byl

Herzlichen Dank @Nancy Byl für deine Offenheit und deinen genauen Blick.